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So viele Menschen raten mir immer: „Du musst Geduld haben.“ oder „Warte doch noch ab.“. Das sind sicher gut gemeinte Ratschläge, die man vielleicht an vielen, anderen Stellen durchaus teilen und umsetzen kann. In dieser Sache jedoch, muss ich dankend abwinken und mich jetzt einfach dem Entschluss stellen, den ich für mich entschieden habe durchzuziehen. Irgendwann muss auch einfach mal Schluss sein.

Ich bin der Meinung, dass man Menschen immer einen Weg zu seinem Herzen bieten muss. Jeder Mensch kann dann entscheiden, ob er den Weg gehen möchte oder nicht. Es ist gar kein schwerer Weg, den man vielleicht bei Anderen kennt, denn ich freue mich immer sehr über Freunde. Wahre Freunde kann ich an nicht mal einer Hand abzählen. 2 Plätze sind noch frei, dann ist meine Kapazität erreicht, um meinen Freunden auch allen gerecht zu werden.

Es gibt Stimmen, die behaupten, dass man nie genug Freunde haben kann. Dem muss ich widersprechen. Viele davon sind einfach nur Bekanntschaften, also Menschen, die man gar nicht so gut kennt, noch ihnen genug Vertraut, um sie als Freunde bezeichnen zu können. Daher ist die Zahl der Freunde auch nicht selten sehr klein bei Menschen, die ihren Wert zu schätzen und lieben wissen.

Der unsichtbare Weg

Der Weg zu meinem Herzen, um sich im Laufe der Zeit meine Freundschaft zu verdienen, ist sehr leicht. Werde ein Teil meines Lebens und lass mich Teil deines Lebens sein. Eine Beziehung auf Augenhöhe, wie es unter Freunden auch sein soll. In einer Freundschaft weiß jeder, dass man sich in weniger guten Zeiten auf den Anderen verlassen kann. Man kann seine Gedanken teilen, lange Gespräche führen und voneinander mehr erfahren.

Soweit muss es aber erst einmal kommen. Es gibt Menschen, denen ich gerne meine Freundschaft anbieten würde. Ich bemühe mich sehr, dass man mir vertrauen kann, es den Menschen gut geht. Wir lachen viel, machen Blödsinn und haben einfach Spaß miteinander. Dennoch ist dies dann eine Momentaufnahme. Man fühlt sich oft benutzt von den Menschen und das tut irgendwann weh. Vielleicht denken die Leute gar nicht daran, was man bereit ist für sie zu tun.

Vielleicht ist dies jedoch eine bewusste Entscheidung. Genieße den Moment und scheiß danach einfach auf Alles und Jeden. Nie würde ich Jemandem das an den Kopf werfen, denn es sind nur meine Gefühle und Gedanken. Im Gegenteil. Ich versuche weiter, die Freundschaft zu einem Menschen scheinbar einseitig aufzubauen, bis ich an einen Punkt komme, an dem ich kapituliere und mich entscheide, diesen Menschen keinerlei weitere Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn der Schmerzpunkt erreicht ist.

Ich fange den Aufbau einer freundschaftlichen Beziehung nicht aus Spaß an. Wenn mir Menschen auf Dauer gut tun, ist ein gewisser Eigennutz selbstverständlich nicht von der Hand zu weisen. Für mich ist die gemeinsame Zeit von großer Bedeutung für mich. Dagegen biete ich meine volle Loyalität, meine Zeit und meine Couch. Immer. Dies ist meine Art der Wertschätzung für Menschen, die mir gut tun.

Ich möchte auch für sie da sein. Hat jemand ein Problem, helfe ich bei einer Lösung. Geht es jemandem nicht gut, biete ich eine Schulter. Möchte jemand seine Gedanken rauslassen, höre ich zu. Steckt jemand in Schwierigkeiten, sitze ich bereits im Auto. Ich frage nicht nach, ich bin einfach da. Ich biete mich an, bin verfügbar, stelle keine Fragen, sondern mache. DAS ist meine Definition von Freundschaft. Kapiert? 🙂

Nun zu meinem Problem. Es gibt Menschen, die tun mir gut und ich bin darüber sehr dankbar. Über die Zeit erkenne ich dann: „Jo, da würde ich gerne eine Freundschaft aufbauen.“ Man macht in einer Gruppe etwas miteinander, hört zu, achtet auf Details – man ist bemüht. Ich versuche in Kontakt zu bleiben und dann kommt der Punkt, an dem ich erkennen muss, dass hier alles gefühlt nur in einer Einbahnstraße läuft.

Alles können, nichts müssen

Ich merke das schon relativ schnell, wenn man vergebens um einen Menschen bemüht ist, unabhängig ob freundschaftlich oder wenn daraus mehr werden soll. Die Erfahrung hab ich schon machen dürfen. Dennoch tu ich mir keinen Gefallen damit, wenn ich es weiter versuche und das tu ich, zumindest bei einer Freundschaft, die mir wichtig erscheint. Das ist ein großer Fehler, denn sowas schmerzt sehr.

Jetzt ist die Schmerzgrenze erreicht. Der Schmerz darüber, die Person eventuell zu verlieren ist nicht mehr größer als der Schmerz, den ich fühle, wenn man ignoriert, verletzt und vielleicht bewusst so behandelt wird. Das braucht seine Zeit, aber jetzt ist so ein Moment und ich entscheide mich dann für mich. Es soll Menschen geben, die vielleicht schon genug Freunde haben oder einfach keine brauchen. Das ist schade, aber okay für mich.

Ich bin es einfach irgendwann Leid, ein netter Mensch, aufmerksam und hilfsbereit zu sein für andere Menschen, die das nicht wollen. Prioritäten setze ich offenbar gänzlich anders. Egal was ich mache, ich bin für Freunde da. War beispielsweise mal mittendrin, mir die Haare zu schneiden, dann kam ein Anruf. Mütze drauf und mich ins Auto gesetzt. Da kenn ich nichts. Aber so lebe ich wahre Freundschaft.

Ich pack es jetzt, ich lasse los. Menschen, die meine Freundschaft nicht möchten, die werden nun mal so behandelt, wie sie mich behandeln. Mit Ignoranz und Gleichgültigkeit. Jeder hat eine zweite Chance verdient, aber wer den Weg beim ersten Mal schon nicht gefunden hat, wird ihn beim zweiten Mal nicht gehen.

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